Walter Gödden, Literaturwissenschaftler von der Literaturkommission für Westfalen, hat einen Beat-Dialog für zwei Stimmen aus westfälischer Perspektive geschrieben, den er gemeinsam mit Carsten Bender vorträgt. Im Anschluss an die Lesung steht er für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung. Carsten Bender und Walter Gödden führen ein zwanglos-heiteres Gespräch über die Avantgarde der 1960er/1970er Jahre, die sich, frei wie nie, lautstark aus dem Underground in Wort, Bild und Sounds zu Wort meldete.
Die Zeitschrift PRO gehörte 1968 zum festen Inventar der Protestbewegung. Herausgeber Hansjürgen Bulkowski bewies nicht nur ein glückliches Händchen bei der Auswahl der Beiträger und Themen, sondern auch einiges Stehvermögen. Seine Zeitschrift in Heftform existierte elf Jahre, von 1966 bis 1977, und brachte es auf 27 Ausgaben im hauseigenen PRO-Verlag. Es beteiligte sich viel (damals angehende) Schriftstellerprominenz, unter anderen Rolf Dieter Brinkmann, Nicolas Born, Jörg Immendorff, Herbert Marcuse, Guntram Vesper, Günter Wallraff und Peter-Paul Zahl. Gekrönt wurde die Mitarbeiterschar durch zwei Größen des subversiven Rock, Frank Zappa (Mothers of Invention) und Tuli Kupferberg (The Fugs).
PRO ist – mit großen Sympathien für die DADA-Bewegung – zwischen Literatur, Happening und Provokation angesiedelt. Bulkowski griff die Themen der Zeit auf und erteilte einem noch weitgehend unkundigen Publikum Nachhilfe über Hippies, Provos, Haight Ashbury, Flower Power und die Jünger und Texte der Beat Generation, die aus den USA nach Deutschland herüberschwappten und begeistert aufgesogen wurde. All dies hinterließ – teilweise kuriose – Spuren in der hiesigen Autor:innenszene.
Beginn 19:00 Uhr Dauer 60 Minuten Ort Rieselwärterhäuschen
Eintritt frei Spenden erwünscht